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7. Dezember 2010 | Rund ums Urheiligtum | 

8. Dezember 1920 – 2010: „Der Augenblick, wo Gott gerufen“


Gertraud von BullionMarianne Mertke, Waltraud Hess. „Versetzen wir uns morgen in einem stillen Stündlein in das Heiligtum unseres Bundes (ich zeigte Dir doch das Bild des Schönstätter Kapellchens)!" Vor genau 90 Jahren schreibt eine junge Frau in Augsburg diese Aufforderung an ihre Kusine. Die junge Frau heißt Gertraud von Bullion. Es ist der Vortag des 8. Dezember 1920 - Geburtsstunde des Apostolischen Bundes für die Frauen, „der Augenblick, wo Gott gerufen", wie Pater Kentenich später im Blick auf dieses unscheinbare und doch bedeutsame Ereignis sagte. An diesem Festtag der Gottesmutter weihen sich Gertraud von Bullion und ihre Kusine Marie Christmann als erste Frauen der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt. Keine von beiden ist an diesem Tag in Schönstatt - aber mit ihrem Herzen sind sie bei der MTA im Urheiligtum.

 

Gott braucht für seine Pläne Menschen, die sich zur Verfügung stellen. Der Gründer Schönstatts sah das ganz klar. So wertete er dieses in der stille vollzogene erste Liebesbündnis von Frauen: „Er (Gott) rief die einzelnen Menschen zu Gliedern der Familie mit Namen, er hat sie benutzt als Werkzeuge, um durch sie die gesamte Frauenwelt hineinzuziehen in die Bewegung, in die große Sendung Schönstatts." Gott ist ein Gott des Lebens. Er braucht Menschen: 1920 und auch 2010.

„Er rief die zu sich, die er wollte": 90 Jahre Frauen in Schönstatt

Fenster im Haus Gertraud von Bullion (Foto: Magdalene Windoffer)Unter diesem Thema fand bereits am 20. November 2010 eine Veranstaltung im Pater-Kentenich-Haus statt. An diesem Abend war der überwiegende Teil der Teilnehmenden Frauen: Marienschwestern, Frauen von Schönstatt, Frauen und Mütter, Akademikerinnen, Ligistinnen, Frauen von der Gebetsgemeinschaft der Anbetungsschwestern, Mitglieder des Frauenbundes. Immerhin - einige Männer hatten sich unter die etwa 160 Besucherinnen gemischt, unter ihnen der Bewegungsleiter.

90 Jahre Frauen in Schönstatt -Anlass zum Schauen in die Geschichte, Grund zur Dankbarkeit für Gottes Führung, Impuls zum Aufbruch in die Zukunft. Schönstatt hat den Frauen viel gegeben - und viele Frauen haben Schönstatt viel gegeben. So ging es an diesem Abend um die Auffassung des Gründers von der Mitarbeit der Frauen. Sie waren Werkzeuge des Anfangs, unter ihnen besonders Gertraud von Bullion. Grundzüge ihres Frauenlebens machten die apostolische Frauenbewegung konkret: eine Powerfrau - stark und kämpferisch, mit Führungsqualitäten, mit apostolischem Feuer. Eine Frau, die Atmosphäre schafft - schlicht und mütterlich, mit einer großen Fähigkeit zu Liebe und Hingabe. Pater Kentenichs Antwort auf die Frage, ob Schönstatt eine Frauenbewegung braucht oder ob nicht gerade, wie einige behaupteten, die Frauen „der Tod der Bewegung" sein würden, war eindeutig - und die Geschichte hat ihm recht gegeben. Er rief die Frauen in sein Werk. Er hat sie gewollt, schon deswegen, weil in seinem Leben und Wirken eine Frau entscheidend war: Maria.

Faszination Maria

Station bei der Eröffnung des TrienniumsDemnächst erscheint das zweite Heft der Schriftenreihe „Gertraud-Perlen", die vom Schönstatt-Verlag in Zusammenarbeit mit dem Schönstatt-Frauenbund herausgegeben wird. Das zweite Bild-Text-Heft der Perlenreihe steht unter dem Thema: „Faszination Maria" und lädt ein, mit Gertraud von Bullion Maria als eine real wirkende Person wahrzunehmen und sich auf sie einzulassen.

 

 

 

 

 


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