Nachrichten

23. November 2010 | Deutschland | 

Familien leben – dem Himmel entgegen


Sendungsfeier der Akademie für Familienpädagogikmkf. „Familien leben - dem Himmel entgegen": unter dieses Motto hatten die sieben Absolventen-Ehepaare der Akademie für Familienpädagogik Schönstatt auf'm Berg in Waltenhofen/Memhölz, Deutschland, die Diplom- und Sendungsfeier am vergangenen 21. November gestellt, mit der ihre zweijährige Ausbildung zu Familientrainern ihren Abschluss fand. „Unsere Kinder sollen einmal von glücklichen Eltern erzählen können": das war die Motivation eines der teilnehmenden Ehepaare gewesen. Im Lauf der zwei Jahre, so zeigten die Kurzpräsentationen und die Reflektion ihres praktischen Examens - ein sogenanntes Hausgespräch zu einem als Ehepaar gemeinsam erarbeiteten Thema - ist die Motivation weiter und die eigene Ehe in die Tiefe gewachsen.

Sendungsfeier der Akademie für Familienpädagogik

Hinter den sieben Ehepaaren des Kurses „Bayern 8", der Begleitfamilie (Ehepaar Bitterwolf) und den Referenten der Akademie für Famiilienpädagogik, die sich mit ihren Gästen am 21. November um halb zwei in der Hauskapelle des Hauses der Familie einfinden, liegen zwei Jahre intensiver Ausbildung mit vielen Vorträgen, mit Studium, Austausch, harter Arbeit am gemeinsamen Herzensthema für das Hausgespräch und ein gerade auch an diesem Wochenende im gegenseitigen Erzählen von den Erfahrungen dabei wachsendes Staunen über das Wachstum in der eigenen Partnerschaft in dieser Zeit. Vor ihnen liegt eine „einzigartige" Sendungs- und Diplomfeier, denn es dürfte die einzige sein in Gegenwart des Vatersymbols, des Geschenkes Pater Kentenichs an die Schönstattfamilie, das auf seiner Weltpilgerschaft vor der Abreise nach Afrika und dann für zwei Jahre nach Südamerika für eine Woche in Memhölz ist. Am Beginn der morgendlichen Runde der Paare unter sich legen Erwin und Christine Hinterberger das Vatersymbol in die schön gestaltete Mitte mit Pilgergottesmutter, Hausgesprächsprospketen und vielen Symbolen. Einer der jungen Männer steht nochmal auf und schiebt dann ganz behutsam die Deko ein wenig hin und her, bis das Vatersymbol ganz auf dem Stoff liegt.

Es lohnt, in Familie zu investieren

Familie Bitterwolf, Begleitfamilie von "Bayern 8", mit dem Vatersymbol1992 in Wien, Österreich, als Initiative der Schönstatt-Familienbewegung gegründet, hat die Akademie für Familienpädagogik mittlerweile in 40 abgeschlossenen und mehreren laufenden Kursen über 200 Ehepaare zu Familientrainern ausgebildet. Nach dem Wiener Konzept sind weitere Akademien in Deutschland, der Schweiz, Ungarn und Kroatien entstanden; in Litauen und sind Akademien im Aufbau, die Vorbereitungen zur Gründung laufen in Spanien, Portugal, Polen und Paraguay.

Eine Ausbildung zu zweit, im Rahmen der Kirche und unter nicht unerheblicher finanzieller Beteiligung und zum Thema Ehe und Familie: das ist, so Akademieleiter Gertrud und Norbert Jehle, durchaus ungewöhnlich. „Es lohnt, in Ehe und Familie zu investieren", so die beiden, die gemeinsam bereits den neunten Kurs durchgeführt haben. Grundlage der Ausbildung in der Akademie für Familienpädagogik ist das Ehesakrament und die Pädagogik Pater Josef Kentenichs. „Es lohnt, in die eigene Ehe zu investieren und das enorme Kraftpotential des „Wir als Paar" zu entfalten und dieses Potential zum Einsatz zu bringen - und das mit Freude gemeinsam zu tun."

„Es war ein echter Kampf um unser Wir"

Präsentation: Ehepaar DoldDie jungen Absolventen-Ehepaare des Kurses „Bayern 8", die am vergangenen Samstag ihre Diplome erhielten, erzählen von manchen Stunden harter Arbeit am gemeinsamen Vortrag für das Hausgespräch: „Es war ein echter Kampf um unser Wir", so Carolina und Mathias Platzer. Und ihr Thema: Der Partner als Volltreffer und Hauptgewinn. Auch wenn einen die immer irgendwo herumliegenden Socken mal nerven. Um nicht statt des „Volltreffers" nur noch diese Socken zu sehen, muss man immer wieder mal den Schmutz vom Spiegel entfernen, sprich: sich selbst und dem Partner erzählen, was einem am anderen so sehr gefällt.

„Wir sind als Paar ganz stark gewachsen in der Zeit der Arbeit an unserem Thema", so Regina und Patrick Klausmann. Nina und Thomas Waltinger wollten schon fast aufgeben - und so wie die beiden heute strahlen, wenn sie von ihrem Hausgespräch und den durch die Beiträge der Gäste aufgenommen Erfahrungen und Beispiele erzählen, mag man es kaum glauben. Wie „meine Welt" und „deine Welt" zu „unserer Welt" werden, ohne sich dabei zu verlieren, ist Herzensthema von Regina und Patrick Klausmann. Ihr Anliegen: den Partner an der je eigenen Welt - Beruf oder Hausarbeit - teilnehmen lassen. Ihre Erfahrung: das tut einfach gut. Und am Ende ist es eine Welt.

Und so stellen die Paare ihr Thema und dabei zugleich und noch mehr sich selbst, sich als Paar vor, als Paar, dessen Beziehung in diesen beiden Jahren so unbeschreiblich gewachsen ist. Und das ist keineswegs nur Nebenwirkung dieser Akademie, sondern „eigentlich geht es nur darum, um das einzelne Paar und seine Beziehung, um das gemeinsame Wachstum in die Tiefe", so Ehepaar Jehle. Die apostolische Wirkung davon kommt von selbst.

Hausgespräch

Überreichung des DiplomsDie Stärke des Konzeptes Hausgespräch liegt in der Kombination von Gastgeber- und Referentenehepaar: die Gastgeber laden Ehepaare zu sich nach Hause ein. Gemütlich im Wohnzimmer hören diese einem Referentenehepaar zu, das zu einem Thema aus dem Bereich Ehe und Familie referiert: mit profundem pädagogischen, theologischen, pädagogischen und familienpädagogischen Hintergrundwissen, Ausbildung in Lebensbeobachtung und Rhetorik, von persönlicher Erfahrung gedeckt und durch authentische Lebensbeispiele geerdet. Doch entscheidend ist, dass es das gemeinsam erarbeitete Herzensthema der Referenten ist - vom Umgang mit den „Macken" des Partners bis „Kinder stark machen", von der Entdeckung der Freuden im Alltag bis zur Pflege der Streitkultur. Ein Thema, für das das eigene Herz brennt, zündet.

Nach 45 Minuten Vortrag laden die Gastgeber zum Paargespräch bei einem Spaziergang oder im Nebenzimmer ein. Anschließend trifft man sich wieder in der Runde. Fragen werden beantwortet und ein lebendiger Austausch entsteht. „Mit viel Lachen, Freude und der Erfahrung, sich und dem Partner was Gutes getan zu haben, klingt der Abend dann aus", so ein bewährtes Gastgeberehepaar. Hausgespräch ist eines der Einsatzfelder der Absolventen der Akademie - über 100 Ehepaare stehen „auf Abruf" dafür bereit.

So wie Familie ist, muss Kirche sein

Überreichung des DiplomsAbsolventen gestalten aber auch Familientage und Tage für Erstkommunionkinder in Pfarr- und Schönstattzentren, werden als Referenten für Familienveranstaltungen tätig, bauen eine Elternschule nach der Pädagogik Pater Kentenichs auf, bringen das pädagogisch-familienpädagogische Know How in die berufliche Tätigkeit ein, wirken als Referatsleiter für Familienarbeit in Pfarreien, bauen in verschiedenen Bewegungen Familienarbeit auf.

„Seit den dreißiger Jahren hat Pater Kentenich sich um Stärkung der Familie bemüht als Zelle, aus der sich Kirche und Gesellschaft erneuern und aufbauen kann", so Pfr. i. Leonhard Erhard, priesterlicher Begleiter der Akademie, bei der Überreichung der Diplome. Er sieht - ganz im Sinne des Konzils - Kirche als Familie; so wie Familie ist, muss Kirche sein."

Allen Reichtum der zwei Jahre in die Eucharistiefeier einbringen

Festlicher Sendungs-Gottesdienst Stolz, strahlend und ein wenig aufgeregt präsentieren die Absolventenehepaare - nach der Vorstellung des Kurses durch Ehepaar Bitterwolf und der Akademie durch Ehepaar Jehle - vor ihren Gästen ihre „Trailer", einen „Schnipsel" und Appetitmacher aus ihrem Herzensthema. Dann darf aller Reichtum dieser beiden Ausbildungsjahre einfließen in den Festgottesdienst mit Sendung und Diplomverleihung., so Pfr. Erhard in der Einstimmung. Eucharistie und Messe, Dank und Sendung. Die Diplome werden - auch das „einmalig" - ohne Unterschrift von Familienbischof Sterzinsky überreicht; die sind in der Post hängengeblieben und werden nachgesandt! Jedes Absolventenpaar kommt mit seinen Kindern zusammen vor und erhält das Diplom. Dann kommt noch das Gruppenfoto der neuen Familientrainer mit Pfr. Erhard, Familie Jehle, Bitterwolf und Hinterberger, Kinderbetreuer sowie Vatersymbol - Bayern 8 forever , nicht einfach mehr nur eine Ansammlung von Familien, sondern eine neue Wirklichkeit.

Die Feier klingt mit den Gästen aus beim festlichen Buffet mit Gespräch und Begegnung. Viel Begegnung! Der Rest des Wochenendes gehört dann „Bayern 8" allein!

Gruppenbild

Informationen zu Teilnahmebedingungen und Termine: http://www.akademie-fuer-familien.de

Fotoalbum


Top