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23. September 2010 | Deutschland | 

Misiones verändern dein Leben


misiones - Glauben lebenmkf. „Einfach aus dem Herzen beten, auch jetzt! Einfach erzählen, was man mit Gott erlebt! Sonst nichts!" Schw. M. Natalie Stewart ist seit drei Tagen zurück aus Erlenbach und ihren ersten misiones, und kennt nur ein Thema. Vitale Kirche, vitales Schönstatt, das kommt mit misiones. Und: „misiones verändern dein Leben." Erzähl mir Glaube. Aus dieser Dynamik ist das Christentum geworden. So soll es weiterwachsen. Dafür sind die misioneros unterwegs. Die leuchtenden Augen der misioneros sprechen für sich, so hat P. Frank Riedel nach einem kurzen Besuch bei den misiones in Erlenbach geschrieben. Beim Abschlussgottesdienst am Sonntagmorgen in St. Josef in Erlenbach konnte man sie sehen - und nur noch staunen über  das Leuchten in den Augen der Gottesdienstbesucher...

Das Leuchten in den Augen...

Schon am Ortseingang das große gelbe Banner mit der Heilig-Geist- Flamme der misiones... Mit Navi und staunenden Augen Richtung Pfarrkirche St. Josef. Noch ein großes Banner. „Nach hundert Metern liegt Ihr Ziel auf der linken Seite..." Da laufen gerade ganze Familien Richtung Kirche. „Das muss man sich mal vorstellen. Die sind diese Woche alle von unseren misioneros besucht worden." Sie haben Ihr Ziel erreicht. Ganz bestimmt.

Geschichten, die nur darauf warten, erzählt zu werden

Begrüßung vor dem GottesdienstUnd da kommen sie schon, einige der misioneros in ihren gelben Shirts und den Misiones-Kreuzen um den Hals. Strahlend werden die Gottesdienstbesucher begrüßt. Leute, die man in der Woche in ihren Wohnungen besucht hat, kennt man und kann man nicht einfach so übersehen... „Hingehen, anschauen, hallo sagen, persönlich. Neue Kirche. Misiones eben", so einer der misioneros, der in ein paar Jahren Priester sein wird. Keiner der dreißig jungen Menschen - Marienschwestern, Schönstatt-Patres, Studenten, Jugendliche -, der nicht nach dieser Woche ein bisschen müde ist, erkältet, heiser oder einfach nur glückselig kaputt, mit leuchtenden Augen und Hunderten von Erlebnissen, die nur darauf warten, erzählt zu werden.

So tief wie noch nie

So sieht die neue Evangelisierung aus„Jetzt bin ich schon so viele Jahre bei Schönstatt, habe so viele Tagungen, Gruppenstunden und Feste erlebt, aber so tief hat das Liebesbündnis noch nie etwas mit mir gemacht", sagt Astrid aus Fulda. „So tief war ich noch in Schönstatt drin. Und man hat sich gegenseitig so angesteckt. Da kam man enttäuscht zurück, weil sich nichts so viel getan hatte, und die anderen haben so erzählt, dass man daran selber ganz glücklich geworden ist. " Und dann muss sie fast weinen. Nicht drüber reden; erleben und tun, wofür Schönstatt da ist: „Dass die Menschen von unserem Reichtum schöpfen können. Den Glauben neu entflammen." - „Man muss sich verabschieden von den üblichen Erfolgskriterien", so ein nachdenklicher Kommentar in der spontanen Runde vor der Kirche.. „Wenn man sich nach einem Gespräch von zwei Stunden fragt, und was haben wir jetzt gemacht, was haben wir erreicht, dann ist das die falsche Frage. Dass wir zwei Stunden lang einem Menschen zugehört haben, dass die Gottesmutter dabei war, als ein Mensch zwei Stunden lang erzählen konnte, das zählt."

Für die Menschen

Einstimmung„Ich habe das immer ganz bewusst gemacht, nur mich selbst mitgebracht und das, was in mir ist", sagt Lisa Ludwig. „Keine Prospekte, keine Einladungen, nur unsere Gebetsgutscheine. Wir machen das nicht für uns, sondern für die Menschen. Und es ist einfach so genial, man wird so beschenkt!"

10.30 Uhr. Die Pfarrkirche St. Josef ist bis auf den letzten, den aller-allerletzten Platz gefüllt. Die gelben misiones-Liederbücher in den Bänken, die von der Gemeinde so liebevoll gestalteten Countdown-Kalender und Plakate an den Türen... Vorne stehen die misioneros, vorne steht die Auxiliar, die die misioneros begleitet hat in ihrem misiones-Heiligtum in der Kirche in der Nachbarpfarrei, in der auch immer das Abendgebet war - jeden Abend 80 bis hundert Personen. Vorne stehen auch die Bilder der Pilgernden Gottesmutter, mit denen die Jugendlichen Tag für Tag zu zweit die Menschen zu Hause besucht haben.

Wasser aus den Krügen

Besprengung mit dem geweihten WasserUnd vorne steht ein Krug mit Wasser, Wasser, das die misioneros Abend für Abend hinein geschöpft haben: jeder Erfolg und jeder Misserfolg, jede Begegnung, jedes Gespräch, jede verschlossene Tür, jede kleine Flamme neu entflammten Glaubens... Jetzt wird dieses Wasser gesegnet und zu dem Weihwasser, mit dem Pfarrer Kraft die Gemeinde zum Beginn des Gottesdienstes besprengt. Ein unbeschreiblich schlichtes und unbeschreiblich tiefes Zeichen für das, was misiones sind. Candle-Light-Dinner, Liturgischer Sonnenuntergang, Männerabend, Kindertag, Besuche im Seniorenheim und Krankenhaus, in den Schulen, und vor allem das Herzstück Tür-zu-Tür: das alles wird dieser Gemeinde und wir diesen misioneros zum Segen... Weil die Kraft Gottes in ihrem Handeln und in der Offenheit dieser Gemeinde ist. Und die heimlich glitzernden Tropfen auf manchen Gesichtern sind nicht alle vom Weihwasser. Es seien Tage gewesen, die bewegt haben, sagt Pfr. Kraft. Bewegung sei zu spüren gewesen und Energie - nicht nur bei den jungen Leuten, „sondern auch bei uns".

Gott ist wichtig geworden und die Menschen

misiones-Banner vor allen KirchenLeben, Bewegung, Kraft, Energie habe man gespürt, so führt er den Gedanken in der Predigt weiter. Man habe etwas vom Himmel gespürt und den Blick auf die Erde gerichtet, auf die konkrete Pfarrgemeinde, auf die Familien. Er bittet zwei der misioneros, Tobias und Felizitas, zu erzählen, was ihnen wichtig geworden ist. Gott, so die Antwort. Denn er ist da, wenn sich eine Tür öffnet, wenn wir uns gegenseitig angesteckt haben. Und die Menschen, sie sind wichtig geworden. Mit ihren Geschichten, ihren Erfahrungen, ihren Fragen. Schade ist nur, dass sie nicht alle mehr haben besuchen können wegen der vielen langen, langen, sehr langen Gespräche. Da hat unsere Zeit in dieser Woche einfach nicht gereicht. Und man spürt, das ist nicht einfach so gesagt, das ist wirklich ein Leid. Was sie für Erlenbach nach den misiones wünschen? Dass diese Wertschätzung des Gesprächs weiter geführt wird, dass diese erlebte und geweckte Freundlichkeit und Energie bleibt, und dass dieses neue Pfarreiengebilde ein noch ein wenig weiter zusammenwächst... Misiones endet nicht heute mit der Abreise der jugendlichen misioneros, so Pf. Kraft, misiones geht weiter.

Was misiones brauchen

Was misiones brauchen...Ein Sonntagsgottesdienst in einer Gemeinde in Deutschland: Neue geistliche Lieder in Deutsch und in Spanisch, von einer ganzen Gemeinde ergriffen und bewegt mitgesungen. Jugendliche und junge Familien in allen Ecken. Leuchtende Augen. Ein paar Tränen. Seliges Lächeln. Ein Pfarrer, der zur Gitarre greift und mit der Gemeinde zusammen dreißig Jugendlichen für ihren Einsatz dankt. Dreißig Jugendliche mit Feuer im Herzen, das man in ihren Worten und Gesten spüren kann. Mitglieder des Pfarrgemeinderates, die genauso entflammt wirken. 90 Minuten Messe, die übliche Zeit des Mittagessens überschritten, immer noch fast alle da und eigentlich keiner, der wirklich weggehen möchte. Das ist eine deutsche Pfarrgemeinde nach einer Woche misiones. Und das ist keine Zukunftsvision, das ist Realität, erlebt am 19. September in Erlenbach. Misiones braucht nicht viel, erklärt Frank Blumers. Braucht keine Vorträge, keine Referate, keine ausgearbeiteten Gruppenstunden, keine perfekten Redner, keine theologische Grundausbildung, keine Medien. Braucht nur Menschen, in denen eine Flamme des Glaubens lebt, die im Weitergeben wächst. Braucht nur Menschen, in denen ein Erlebnis mit Gott zum Wort wird und wächst. Braucht nur Menschen, die staunen können über die Geschichte, die Gott mit jedem einzelnen Menschen schreibt und die sich Zeit nehmen, diese Geschichte zu hören - vielleicht als erste überhaupt. Und die bereit sind, Zeugen davon zu werden, dass Menschen im Erzählen ihrer Geschichte diese zu verstehen beginnen. Braucht dazu Gebet, ganz viel Gebet, braucht Lieder, die das Herz berühren, braucht Symbole - und braucht sie, Maria, die einfach mitgeht und den Weg bereitet für Christus.

„Und bis wir uns wiedersehen..."

DankDie Messe hört überhaupt nicht mehr auf. Pfarrer Kraft, Alice Borinski und Tamara Bracharz, die diese misiones von der Pfarrei aus so engagiert begleitet haben, danken jedem einzelnen der misioneros persönlich mit einem originellen Werbegeschenk der Stadt Erlenbach. Die misioneros singen „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand...". Der Abschied fällt richtig schwer, auf allen Seiten, nachdem man eine solche Woche miteinander erlebt hat und 90 Minuten lang versucht hat, einander zu überbieten in den Beteuerungen, selbst der am meisten beschenkte zu sein ...

Und dann ist es irgendwann doch soweit und die misioneros gehen zu ihrem Quartier und zum einfachen Mittagessen. Einige müssen schon an diesem Nachmittag fahren, die meisten können noch einige Stunden beim Heiligtum in Waldstetten sein und nachkosten... Das Erzählen fängt aber schon beim Mittagessen an. Man kann einfach nicht schweigen. Und schon ist es da, dieses misiones-Gefühl, wenn man von Gott und den Erfahrungen so selbstverständlich und so begeistert redet wie von tollen Freunden und Urlaub mit ihnen am Meer.

„Ich hätte nie gedacht, dass irgendetwas meine misiones in Chile toppen könnte", sagt Angela. „Es gibt was: diese misiones in Erlenbach."

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