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14. Juni 2010 | Priesterjahr | 

Wenn die Menschen nur sehen, dass ihr für Christus glüht…


Donnerstag, 11. Juni: Vigilfeier auf dem Petersplatzmkf. Am Freitag, 11. Juni mittags, hat das Priesterjahr der Weltkirche mit einer festlichen Heiligen Messe auf dem Petersplatz geendet; Papst Benedikt XVI. feierte die Messe zusammen mit über 15.000 Priestern - weit mehr, als in den Tagen zuvor erwartet worden waren, und das trotz eines Busfahrerstreiks ausgerechnet an diesem Freitag. Der ganze Petersplatz ein Meer in weiß und gelb, Tausende von Priestern, die mit dem Papst „diese Kühnheit Gottes" feiern, „der sich Menschen anvertraut, Menschen zutraut, für ihn zu handeln und da zu sein, obwohl er unsere Schwächen kennt." - „Diese Kühnheit Gottes ist das wirklich Große, das sich im Wort Priestertum verbirgt."

 

 

Donnerstag, 11. Juni: Vigilfeier auf dem Petersplatz Viele der anwesenden Priester - und nicht nur diese - sind immer noch bewegt von der Vigilfeier am Donnerstagabend, 10. Juni; sie hatte um 20.30 Uhr begonnen und endete kurz nach 23.00 Uhr; das Bild der hell vielen Priester vor der hell erleuchteten Peterskuppel gegen den dunklen Nachthimmel hat sich tief eingeprägt. Ein paar Eindrücke ...

Echte Zeugnisse berühren - und überzeugen

Beeindruckend die Zeugnisse im ersten Teil der Vigilfeier. Der erste Teil dieses Abends besteht aus Zeugnissen und musikalischen Beiträgen auf höchstem Niveau, dargeboten vom Interuniversitären Chor Roms verstärkt durch Vertreter weiterer Chöre aus Rom und ganz Italien, begleitet vom Symphonieorchester Bari und dem Orchester des staatlichen Konservatoriums Bari. Im Wechsel von eingespielten Videos mit Zeugnissen von Priestern aus verschiedenen Teilen der Welt - Jerusalem, Buenos Aires, Ars, Hollywood - und Zeugnissen von Priestern, einer Familie und einer Ordensschwester direkt auf dem Petersplatz eröffnet sich ein Panorama von Einsatz, Begeisterung, Gebet und Suche nach dem Willen Gottes im priesterlichen Leben. Sei es ein Pfarrer José María aus der Villa 21, einem riesigen Elendsviertel in Buenos Aires, der alles einsetzt für die Kinder und die Familien dort, sei es die deutsche Familie mit ihrem Zeugnis zur Berufung mehrerer ihrer sechs Kinder zum Priester- und Ordensleben oder der Diakon kurz vor der Priesterweihe, der vom Ringen um das Ja zur Berufung erzählt: es ist die Echtheit der Zeugnisse, die berührt und überzeugt.

Begeisterter Empfang für den Heiligen Vater

Beeindruckend der Empfang des Heiligen Vaters. Tausende von Priestern und Laien jubeln ihm zu. Einmal sieht man auf einer der aufgestellten Großbildleinwände eine kleine Schönstattfahne wehen... (Wegen deren ständiger Präsenz heißen die Schönstätter bei Insidern hier in Rom am Vorabend der WM übrigens „Fähnchen"; immer noch besser als Vuvuzela!).

Der Heilige Vater hält keine Predigt. Er antwortet auf die Fragen von fünf Priestern aus den fünf Kontinenten. Natürlich ist alles vorher vorbereitet, natürlich hat er die Blätter mit den schriftlichen Antworten in der Hand. Aber er schaut sie nicht mal an. Er antwortet frei und spontan.

„Seine Stimme ist ganz anders", sagt ein Priester. „Jetzt spricht er persönlich zu uns." Und er vermittelt vor allem und als erstes, dass er sie versteht in den echten Schwierigkeiten, von denen sie in ihren Fragen reden. Ja, es ist unmöglich, all das zu tun, was in riesengroßen Pfarreien getan werden müsste; es ist schwer, nicht jeden dort persönlich zu kennen. Doch wenn die Menschen sehen, dass ihr für Christus glüht, dann ist das schon eine Antwort und die wichtigste überhaupt, denn dann könnt ihr sie anstecken... Ja, es ist nicht einfach, ständig wegen des Zölibates angegriffen zu werden. Mit einem Anflug von Humor meint der Papst im Nebensatz, dass es schon eigen ist, wenn ausgerechnet jetzt, wo niemand mehr heiraten will, der Verzicht des Priesters auf die Ehe so viel Aggression wecke. Es ist ein Gespräch des Papstes mit seinen Priestern, so ähnlich wie das bei der jährlichen Begegnung mit dem Klerus von Rom. Nur sind es jetzt 15.000 und vielleicht noch mehr...

Feierlicher Einzug des Allerheiligsten - und Stille

Beeindruckend, schließlich, der feierliche Einzug des Allerheiligsten in der Monstranz vom Bronzetor aus. Langsamkeit und Schweigen als primäre Gestaltungselemente - genau das, was die Mystik dieses heiligen Geschehens spüren lässt, weil so ganz entgegengesetzt dem Lauten und Schnellen des normalen Lebens. Ganz langsam bewegt sich die Gruppe mit der Monstranz zum Altar... Einer nach dem anderen, ein paar afrikanische Priester zuerst, knien auf den Steinen des Petersplatzes nieder. Anbetung, Segen.

"Ich weiß, dass das Hotel um 23.00 Uhr schließt", sagt Pater Arkadiusz aus Polen nachher in der Menschentraube an der Bushaltestelle. Es ist 23.20 Uhr. „Aber ich konnte einfach nicht vor dem Segen weggehen."

Dem Mut und der Demut Gottes mit unsrem Mut und unserer Demut antworten

benedikt XVI. am Freitag, 11. Juni, bei der Messe zum Abschluss des Priesterjahres Die heilige Messe am 11. Juni, dem Herz-Jesu-Fest, auf dem Petersplatz ist der strahlende Höhepunkt und Abschluss dieses Priesterjahres. Der Papst bitten um Verzeihung für den „Missbrauch der Kleinen", ein Satz, der nicht nur auf dem Petersplatz Applaus hervorruft sondern auch in den Medien weltweit, als der Papst verspricht, alles tun zu wollen, „um solchen Missbrauch nicht wieder vorkommen zu lassen."

Am Schluss grüßt er in den verschiedenen Sprachen die Anwesenden und bittet, dass diese Feier - diese Abschlussfeier und das ganze Priesterjahr - zu einem machtvollen Impuls werde, um das Priestertum mit Freude, Demut und Hoffnung zu leben.

 

Viernes 11 de junio, Misa de clausura


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