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26. April 2010 | Aus Bewegungen | 

Kein spiritueller Hochseilgarten


Treffen der Ehe-Initiativen: Treffen von 34 Verantwortlichen aus unterschiedlichen Christlichen BewegungenBernhard Neiser. Keinen spirituellen Hochseilgarten ... sondern konkrete Anregungen für die christliche Prägung der Ehe gab es beim Treffen von 34 Verantwortlichen aus unterschiedlichen Christlichen Bewegungen (Equipe Notre Dame, CVJM, Jugend einer Mission, Familie mit Christus, Team-F., Fokolare und andere). Gastgeber war dieses Mal die Schönstatt-Familienbewegung im Haus der Familie, Berg Nazareth - Schönstatt.

 

 

Ehepaar Wieland im Heiligtum der FamilienEhe und Familie bläst ein harter Wind ins Gesicht, aber sie ist kein Auslaufmodell. Im Gegenteil: die Sehnsucht nach geglückten, stabilen und verlässlichen Beziehungen ist so groß wie nie. Studien belegen, dass stabile Partnerschaften zu mehr Lebenszufriedenheit und Gesundheit führen und den Krankenkassen Leistungen ersparen können. Die Ehe-Initiativen wollen Ehe und Familie stärken und bieten bundesweit Eheseminare, Eheberatung, Elternschulen und Erziehungskurse an. Sie wirken in die Gesellschaft hinein und arbeiten an einem Klimawandel für Ehe und Familie.

Zum ersten Mal traf man sich auf Berg Nazareth im Haus der Familie in Schönstatt. Schon die Begrüßung war herzlich, da sich ein großer Teil der Teilnehmer bereits von den zweimal jährlichen Treffen kannte. Elisabeth und Bernhard Neiser, Institut der Schönstattfamilien, begrüßten die Teilnehmer und wiesen auf die besonderen Geschenke hin, die Gott an den Schönstattzentren schenken will. Unter den Stichworten „Heimat suchen", „zur Mitte finden" und „Hoffnung schenken" lernten die Gäste die drei Wallfahrtsgnaden kennen.

Einheit im gemeinsamen Blick auf Christus

SiegbertLehmpfuhl mit Doris u. Rolf-Dieter Braun„Damit die Hoffnung lebt" so lautet das Motto des diesjährigen Ökumenischen Kirchentages und dieses Motto stand auch über den beiden Tagen auf Berg Nazareth. Ehepaar Endres führte in eine Bibelbetrachtung eines Abschnittes aus dem Petrusbrief ein (1. Petrus, 1,3-9,13). Die Gedanken wurden spontan ergänzt durch einzelne Teilnehmer, wie es der Geist eingab. Nach wenigen Minuten war eine spirituelle Atmosphäre entstanden, die eine Einheit im gemeinsamen Blick auf Christus vermittelte. Es folgte ein Austausch über das, was die einzelnen Gemeinschaften zurzeit bewegt. Auch bei diesem Austausch war das Wirken des Heiligen Geistes in bunter Vielfalt zu spüren. Mit großer Offenheit wurden Freuden, Leiden und Hoffnungen geteilt. Dann wurden unterschiedlichste Veranstaltungstypen und die jeweiligen Erfahrungen, die damit gemacht wurden, vorgestellt.

Projekte: ÖKT und Marriage Week

Zwei große gemeinsame Projekte wurden näher beleuchtet:

1. Der Ökumenische Kirchentag

Franz-Adolf und Angelika Kleinrahm, Familien mit Christus, hatten die Koordination der Projekte aus dem Teilnehmerkreis und die Verhandlungen mit dem Kirchentag übernommen. Durch die vernetzte Arbeit wurde erreicht, dass von 98 Angeboten im Bereich Ehe und Familie 22 aus dem Kreis der Eheinitiativen ins Programm aufgenommen wurden

2. Die Marriage Week

Sabine und Siegbert Lehmpfuhl, Team-F., berichteten in ihrer originellen und frischen Art von der Entwicklung der Marriage Week. Die erste Marriage Week-Woche in Deutschland 2009 erreichte 15.000 Menschen. 2010 gab es eine Steigerung um mehr als 30%, d.h. 20.000 Personen nahmen an Veranstaltungen der Marriage Week teil. Viele originelle Aktionen sind in dem Anliegen, Ehe zu stärken, entstanden. So gab z. B. ein Baumarkt in dieser Woche so viel Prozent Rabatt, wie das Ehepaar verheiratet war. Manche hatten Schwierigkeiten, zum Beweis die Eheringe von den Fingern zu lösen. Oder ein Juwelier polierte in der Marriage Week kostenlos Eheringe auf. Sich positiv für den Wert der Ehe einzusetzen, ist das große Anliegen der Marriage Week, an dem sich viele Gemeinschaften mit dem einbringen, was ihnen am Herzen liegt.

Klaus Heizmann, Schönstatt-Familienbund, gab einen fundierten Einblick in den Stand der öffentlichen und politischen Diskussion über die Ehe. So konnten die Teilnehmer lernen, dass es dort einfacher ist, über den „Einsatz für stabile Partnerschaft der Eltern" als über den „Einsatz für stabile Ehen" zu sprechen. Aufpassen muss man bei den Begriffen „Trennungsprävention" und „Bindungskompetenz".

Zu leicht wandeln sich die Begriffe in „Trennungskompetenz" und „Bindungsprävention".

Glauben in der Familie leben

Sabine u. Siegbert Lehmpfuhl, Team-F.  Der zweite Tag begann im Heiligtum der Familie. Familie Wieland, ebenfalls Schönstatt-Familienbund, begeisterte die Teilnehmer mit Ausführungen, in konkreten Formen den Glauben in der Familie zu leben (Hausheiligtum), und der Vision vom Berg Nazareth als „Kompetenzzentrum für Familien". Als Familie Wieland die Statue der Heiligen Familie umdrehte, gab es ein Staunen darüber, dass sich Maria und Josef die Hände halten. Ja - das Kind, Christus, war in der Mitte und gleichzeitig war Maria und Josef die Ehe wichtig. Das Bild von der Heiligen Familie für die gemeinsamen Anliegen des Kreises, wurde dann später immer wieder aufgegriffen.

Mit originellen Zugängen und gewohntem Sprachwitz betrachtete Pater Elmar Busse einige Aspekte zur Ehespiritualität, die von den „Profis in Ehespiritualität" sehr dankbar aufgenommen wurden.

In der Mittagspause nutzten einige Gäste die Gelegenheit, dem Gründer der Schönstattbewegung im Pater-Kentenich-Haus und am Gründergrab zu begegnen.

Ressourcenorientiertes Arbeiten

Ehepaar HeizmannIn der Abschlussrunde äußerte ein Teilnehmer eine gewisse Spannung, die darin liegt, dass sich der Kreis auf die Ehe konzentrieren. Wie wir hier in Schönstatt sehen, gehört die Familie - also auch die Kinder - mit dazu. Diese Spannung wurde gelöst durch den Begriff der „organischen Einseitigkeit". Um eine Anliegen stärker in den Vordergrund zu stellen, kann es hilfreich sein, dieses einseitig zu betonen, ohne die Zusammenhänge aus den Augen zu verlieren.

In Arbeitsgruppen wurde dann diskutiert, an welchen Schwerpunkten der Kreis weiter arbeiten soll und ob sich konkrete Aktionen anbieten, die Ehe zu stärken. Eine ständige Frage ist, wie der reiche Schatz an unterschiedlichen Charismen miteinander geteilt werden kann.

Beim nächsten Treffen wird es einen Austausch darüber geben, wie ressourcenorientiert mit Eheleuten gearbeitet werden kann. Von Schönstatt aus wird dann das Thema „Eheideal" ein wesentlicher Beitrag sein.

Mit großer Herzlichkeit verabschiedeten sich die Teilnehmer von einander. Man war sich wieder ein Stück näher gekommen und das wird als sehr bestärkend wahrgenommen.

Teilnehmer


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