Schönstatt in Deutschland

26. Februar 2010 | Deutschland | 

Die misiones leben – mitten im Alltag


misionesSr. M. Anrika Dold. Wenn einer eine Reise tut... dann kann er was erzählen. Vor allem, wenn es nicht irgendjemand ist, der diese Reise tut, sondern die dritte internationale Auxiliar, will heißen, die Pilgernde Gottesmutter in Großformat.  Eine besondere Begleiterin also, die die Gruppe junger Erwachsener bei ihren ersten misiones 2009 in Deutschland in Ginsheim/Diözese Mainz bei sich haben durften: die vielgereiste internationale Auxiliar!

Dritte internationale Auxiliar beim misiones-Treffen in Dietershausen

Die Auxiliar, die am 17. Dezember 1986 in Santa Maria, Brasilien ausgesandt wurde, um - gesegnet von Papst Johannes Paul II. - zunächst in Argentinien und den Ländern Lateinamerikas, dann auch von Schönstatt aus zu wandern, war 2004 bei der Einweihung des Heiligtums auf Belmonte, Rom dabei und beim Weltjugendtag in Köln.Plakette

 

 

 

 

 

 

Von 2007 - 2009 wurde sie gar als Friedensbotschafterin nach Burundi gesandt und hat dort viele Friedenswallfahrten miterlebt.

Inzwischen haben bereits zwei Vorbereitungstreffen für die nächsten misiones in Deutschland 2010 stattgefunden - denn dass dieses Projekt weitergeht und in die Zukunft weist, war schnell klar - und nie durfte die Auxiliar dabei fehlen.

Bei diesem zweiten Treffen nun, das vom 12.-14.2.10 in Dietershausen stattfand, hat die gesamte misiones Gruppe „ihrer" Auxiliar ein Geschenk gemacht: Am Samstag Nachmittag wurde im Rahmen einer eindrücklichen Gebetszeit eine Plakette bei der Auxiliar angebracht, mit der Aufschrift:

misiones - Glauben leben
misiones in Deutschland
Ginsheim, 28.8 - 6.9.2009

Die Misiones - sichtbar verewigt

Es war ein bewegender Augenblick, als Lisa die Plakette in Händen, der Gottesmutter noch einmal für alles dankte, besonders dafür, dass diese ersten misiones überhaupt in Deutschland stattfinden konnten. Und nun sind sie also bei der Auxiliar sichtbar verewigt - in den Herzen der einzelnen misioneras und misioneros sind sie das sowieso!!!

Lisa Ludwig und Tobias Büdel bringen die Plakette anNatürlich musste sofort ein Foto mit der ganzen Gruppe, die sich um die Auxiliar scharte, gemacht werden.

Was ist Schönstatt? Misiones? Was macht ihr da?

Um diesen Höhepunkt hat sich alles andere zentriert, was die jungen Leute an diesem Wochenende miteinander überlegt und erlebt haben:

Schon am Freitagabend begann alles mit einer intensiven Runde, in der einzelne erzählten, wie die misiones in ihrem Alltag weitergehen - denn misiones sind nicht nur einmal, sondern 365 Tage im Jahr.

Lisa erzählte beispielsweise:
„Hier in Marburg gibt es auch eine Katholische Hochschulgemeinde(KHG) und ich habe es noch nie geschafft, mal zu einem Treffen zu gehen. Nur zum KHG Gottesdienst. Dann habe ich mir vorgenommen, das im nächsten Semester zu machen, um von Anfang an dabei zu sein... bis ich dann dieses Plakat entdeckt habe:

"Der Missionsauftrag der Kirche
Was ist der Missionsauftrag der Kirche?
Sind Christen zur Mission verpflichtet?
Muss man dafür in den Dschungel gehen?
Ist Mission nicht altmodisch? Wie geht Mission heute? Mission possible?!?"

Alles klar, da muss ich hin. Trotz vieler Termine diese Woche MUSSTE ich zu diesem Vortrag. Und so saß ich am Mittwochabend inmitten von mir noch unbekannten KHGlern und war gespannt. Während des Vortrags konnte ich gar nicht ruhig auf dem Stuhl sitzen bleiben, so hüpfte mein Herz.

Mission wurde die ganze Zeit als ein "Projekt der Zukunft" vorgestellt, an dem die Kirche arbeitetund vorankommen mussund als eine Art "Vision" für jeden Christen. Aber dieser Vortrag entsprachgenau dem, was wir erlebt haben und erleben bei unseren misiones!!!!

Alle waren glaube ich etwas skeptisch: "Wie sieht das jetzt aus, soll man da von Tür zu Tür gehen?" war eine der ersten Fragen...

Ich habe nur geschmunzelt und dann erzählt, dass ich diesen Sommer zu meiner vierten Mission (es werden tatsächlich 4!!!) gehen werde und zwar hier in Deutschland: Zaaack>> Alle Blicke auf mir, Staunen, Verwunderung, Interesse, "Aha so sieht eine Missionarin aus"...
So sehen Missionarinnen aus...Ich habe dann ganz kurz was erzählt... Nach dem offiziellen Teil stand die KHG "Schlange" bei mir und wollte alles wissen: Was ist Schönstatt? misiones? Was macht ihr da? Wer ist das? Ob ich wieder zur KHG komme?

Einige hatten noch etwas mehr Zeit und dann haben wir uns in ein gemütliches Zimmer gesetzt und lange über misiones geredet...
Wir haben vor, uns als kleinen Gebetskreis zusammenzutun und vielleicht im Sommersemester etwas in Marburg zu organisieren und so eine kleine Stadtmission zu machen :) Ist das nicht toll?!
Und das in der "Diaspora" Marburg Ja, misiones every day - das ist doch unglaublich, wie die MTA im größten Trubel riesig beschenkt."

Und so könnte man noch viele Beispiele erzählen, die in dieser Runde ausgetauscht wurden. Alle in der Runde konnten spüren: Die misiones leben! Mitten im Alltag - und mitten unter uns!

Entscheidend ist die Offenheit der misioneros

Am Samstag Vormittag ging es dann weiter mit zwei Einheiten, zu denen die jungen Leute Referenten eingeladen hatten:
Zunächst konnten sie Frau Irene Ziegler aus Fulda begrüßen, die ihnen Einblick gab in die Sinus-Milieu-Studie, in der verschiedene Milieus der deutschen Bevölkerung untersucht wurden - eigentlich von Wirtschaft und Politik in Auftrag gegeben, aber auch sehr interessant für die Kirche (und somit für uns in Schönstatt), um eine eigene Ist-Positionierung vornehmen zu können. Aufschlussreich waren z.B. Erwartungen der Milieus an Pfarrgemeinden und Priester.
Schon an den Haustüren kann beispielsweise vielfach erkannt werden, aus welchem Milieu wohl die Menschen sind, die dahinter wohnen. Das alles können hilfreiche Anknüpfungspunkte für die misioneros sein, ein Gespräch an der Tür gut zu beginnen... Natürlich ist und bleibt die große Stärke der Jugendlichen die Offenheit gegenüber allen Menschen, ganz gleich, aus welchem Milieu sie kommen, ob sie der Kirche fern oder nahe stehen!

In einer zweiten Einheit hat Peter Göttke, Diözesanpriester des Schönstattpriesterverbandes, eindrucksvoll gezeigt, wie es in einer Gemeinde aussieht, wenn 20 junge, motivierte und begeisterte Missionare in eine Gemeinde kommen. Das hat er 1995 selbst erlebt als Kaplan in einer Gemeinde und gemeinsam mit der Gemeinschaft Emmanuel.
Im Austausch mit ihm konnten viele hilfreiche Tipps für die nächsten misiones notiert werden!

Unterwegs sein mit ihr, der großen Missionarin

Am Nachmittag war dann großer Rede- und Austauschbedarf, in dem sehr klar zum Ausdruck kam, wie gut es ist, mit diesem Projekt ein ganz eigenes Profil zu haben, dessen große Stärke die Gemeinschaft, das Miteinander darstellt, das Gemeinsam-Schritte-Gehen - und eben auch das Unterwegs-Sein im Bund mit Ihr, der großen Missionarin, der MTA von Schönstatt!

Aber auch das Feiern kam nicht zu kurz, denn es war schließlich das Faschingswochenende. So wurde an diesem Abend lange und ausgiebig einfach nur miteinander gefeiert, gespielt, getanzt und gelacht...

"Es gab einen Moment am Sonntag morgen, da kamen wir nicht weiter, und da haben wir die Auxiliar aus dem Kapellchen geholt und ihr alles gebracht", berichtet eine misionera. "So ähnlich stelle ich mir den Vorgang von der Konferenz 2014 vor."

Am Sonntagmorgen stand nach einer gemeinsamen Heiligen Messe die gemeinsame Entscheidung an für den Ort, den sich die Gottesmutter als nächstes „Ziel" ausgesucht hat.

Dieser, liebe Leser und Leserinnen, kann an dieser Stelle leider noch nicht verraten werden - aber Sie alle sind eingeladen, jetzt schon mit der Gruppe zu beten für all die Menschen, denen die Gottesmutter und ihre höchstmotivierten Werkzeuge in diesem Jahr begegnen werden.

misiones- Glauben leben

Misiones - Glauben leben


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