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2. Juni 2012 | Deutschland | 

Der Ruf und sein Echo. Zur Hermeneutik des Evangeliums nach dem „linguistic turn“


Kongress "Wohin ist Gott"

Dr. Hubertus Schönemann, Erfurt, Leiter der Katholischen Arbeitsstelle für missionarische Pastoral (KAMP), untersuchte unter dem Thema Der Ruf und sein Echo. Zur Hermeneutik des Evangeliums nach dem „linguistic turn“, wie das Evangelium als Ruf, als Verheißung und als Echo in der Seele verstanden werden kann.

Dr. Hubertus Schönemann, Erfurt (Foto: Brehm)

Dr. Hubertus Schönemann, Erfurt (Foto: Brehm)

In einem Blick auf den biblischen Befund zum Wortfeld zeigte er, dass „Evangelium“ für das Neue Testament kein festgelegter Begriff, sondern eine Metapher für das Christusgeschehen und die frohe Botschaft mit dem Zentrum Kreuz und Auferstehung ist. In zweiter Linie wird es als Evangelium Christi von den Zeugen verkündet und muss von den Hörern angenommen werden. Jesus Christus ist erster Zeuge, ist Inhalt und Verkünder.

In der Hermeneutik des „linguistik turn“ lässt sich das Evangelium als Ruf, als Verheißung und als Echo in der Seele verstehen. Das hat Auswirkungen für den Begriff und die Praxis der Evangelisierung: es geht um die Kontextualität des Evangeliums beim Rezipienten (vgl. Dei Verbum 7: Evangelium als geistererfülltes Zeugnis in der konkreten Lebenswelt); das Selbstverständnis der Kirche: Evangelisierung als tiefste Identität der Kirche (vgl. Evangelii nuntiandi) und Inkulturation als missionstheologische Zentralkategorie. Dabei ist Inkulturation nicht nur unter ethnischen Kategorien zu sehen, sondern ebenso im Blick auf die verschiedenen Lebensstile als Kulturen innerhalb der Gesellschaft.

Zusammenfassung: Dr. Nurit Stosiek

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